Radio Stephansdom:

Schutzpetition für Bischof Erwin Kräutler

Seit Monaten wird der aus Vorarlberg stammende Bischof der Diözese Xingu/Brasilien mit Morddrohungen verfolgt, auch seine MitarbeiterInnen müssen um ihr Leben fürchten.
Vertreter katholischer entwicklungspolitisch tätiger Organisationen, an ihrer Spitze “Weltkirche-Bischof” Ludwig Schwarz, der Vorsitzende der Koordinierungsstelle der österreichischen Bischofskonferenz für Mission und Entwicklung, fordern nun in einer gemeinsamen Petition einen wirkungsvollen Schutz für die Betroffenen seitens der Behörden.

Termin der Übergabe in der brasilianischen Botschaft: Dienstag, 9. Oktober.

“Wer schweigt, macht sich schuldig.” - Unter diesem Motto kämpft Erwin Kräutler, der “Bischof vom Xingu”, seit Jahrzehnten für die Armen, die Landlosen und die Indigenen Brasiliens. Dabei auch “heiße Eisen” anzupacken, hat er sich nie gescheut: die Gewalttätigkeit der Großgrundbesitzer, die Brandrodung halb Amazoniens, die De-facto-Versklavung von Abertausenden Menschen unter dem Deckmantel der Globalisierung, die Ausbeutung von Frauen und Mädchen und den Handel mit ihnen.

“Wer schweigt, stimmt zu”: Mit diesen Worten begründet auch der Linzer Bischof Ludwig Schwarz, Vorsitzender der Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz für Mission und Entwicklung, den Einsatz der entwicklungspolitisch tätigen Organisationen der katholischen Kirche unseres Landes für den Schutz Kräutlers und seiner MitarbeiterInnen.

Vertreter der Organisationen werden morgen, Dienstag den 9. Oktober, eine Petition an den Geschäftsführer der brasilianischen Botschaft, Eduardo da Costa Farias, überreichen; unterzeichnet von Bischof Schwarz sowie von Christine Leopold, der Präsidentin von “Kolping Österreich”, und Erwin Eder, dem Geschäftsführer der “Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar”, fordert das Schreiben Aufklärung über folgende Fragen:

Welche Schritte setzt die brasilianische Polizei, um jene auszuforschen, von denen die Drohungen gegen Erwin Kräutler ausgehen?

Gibt es schon konkrete Hinweise darauf, wer für die Todesdrohungen die Verantwortung trägt?

Und: Was wird unternommen, um das Leben der MitarbeiterInnen des Bischofs zu schützen, die nicht prominent und deshalb noch gefährdeter sind als Dom Erwin selbst?

Über die Ergebnisse des Gesprächs in der brasilianischen Botschaft werden wir im unmittelbaren Anschluss berichten.

Weitere Informationen und Vermittlung von Interviews: Kolping Österreich, Mag. Wolfgang Engelmaier, Tel.: 0664 621 70 78, w.engelmaier@kolping.at Dreikönigsaktion, Christian Herret, Tel.: 0676/88011-1071, herret@dka.at